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- Krumme Lanke
- Fredy Sieg
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- C
- Vor zwee Jahren im August da hab ick noch nicht jewu▀t
- G
- da▀ ick heute Klagelieder singen mu▀.
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- Damals hatt' ick grad' entfernt die Emma kennjelernt
- G7 C
- aber heute is schon mit die Liebe Schlu▀.
- C
- In 'nem Grunewaldlokal da sah ick sie dit erste Mal,
- F
- sie trank Kaffe und a▀ Liebesknochen zu.
- C
- Ick schlΣngelte mir ran und wir fing' zu quatschen an
- G G7 C
- und um achte sagten wir schon beede "Du" du du . . .
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- Und denn da▀ ick mit de Emma uff de Banke,
- ⁿber uns da sang schmelzend die Orjel.
- unter uns da flo▀ so still die krumme Lanke,
- nebenan a▀ eener Wurscht mit Sauerkohl.
- Grade rⁿber zog sich eener an vom Baden,
- und ich sah ihn ooch im Badeanzug jehn,
- und die Emma fragte traut "Biste auch so scheen jebaut?"
- und dann gab se mir 'n Ku▀, ach war det scheen.
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- Ja der erste Ku▀ war scheen, doch et blieb nich bei dem een,
- den een Ku▀ alleen det hat ja nich viel Zweck.
- Emma kⁿ▀te mit Jefⁿhl, die Nacht die war so schalⁿ
- der letzte Zug war sowieso schon weg.
- Aber um die Weihnachtszeit klagt se leise mir ihr Leid
- und sie sagt: "Det Mal÷hr dit is von Dir!"
- Und ich dachte "au verdammt", und ich hin zum Standesamt
- und dann macht ick schleunigst Hochzeit noch mit ihr.
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- Und denn sa▀ ich mit de Emma uff de Banke
- die Orjel ach die hat so scheen get÷nt.
- Und wir dachen beede an die Krumme Lanke
- und die janzen neuen Tanten ham jeweent.
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- Und der Pfarrer hielt so scheene fromme Reden
- erzΣhlte was von Jungfrau rein und klar,
- denn er hat ja nich jewu▀t von dem Abend im August
- weil er damals nicht dabeijewesen war.
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- Und so war'n wir Frau und Mann und dann kam der Kleene an
- und wir kriegten een Schreck janz fⁿrchterlich.
- So'n Wasserkopp en gros und die Beene krumm wie num,
- ja soon richt'ger kleener Krumme-Lanke-Wicht.
- Ach der Bengel der war toll, all die Windeln macht er voll,
- ick stand und wusch die dreckijen Dinger aus.
- Die Emma meinte glatt da▀ se dit nich n÷tig hat,
- und so kam bei uns der erste Streit ins Haus.
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- Und denn da▀ ich inne Kⁿche uff de Banke
- Die Windeln hingen rum so wundersch÷n,
- und 'ne Filiale von der krummen Lanke
- macht der Kleene mir ans linke Hosenbeen.
- Nachts da konnte keener ruhig von uns schlafen,
- denn der Bengel brⁿllte bis zum Morjen fast.
- Da ri▀ uns die Jeduld, jeder gab dem andern schuld:
- "HΣtt'ste lieber besser damals uffjepa▀t!"
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- Seit der Zeit gabs jeden Tach bei uns den gr÷▀ten Krach
- der Emma schwoll janz fⁿrchterlich der Kamm.
- Sie zerhaute jeden Topp kurz und kleen uff meenem Kopp
- meene Birne wurde weich wie'n Jummischwamm.
- Vor Verzweiflung schafft' ick dann mir 'ne andre Freundin an
- doch die Emma hat's natⁿrlich rausjekriecht.
- Sie reichte - wie jemein - gleich die Scheidungsklage ein
- dann kriegten wir 'ne Ladung vor't Jericht.
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- Und denn sa▀ ick mit de Emma uff de Banke,
- der Richter hat uns beede dann verh÷rt.
- Und ick dache: "die verfluchte krumme Lanke!"
- und dann wurde ich zum schuldigen Teil erklΣrt.
- Jetzt mu▀ ick fⁿr Emma und det G÷r bezahlen
- ick komm mein Leben lang nich mehr zur Ruh.
- Dit soll mir 'ne Warnung sein ick fall auf sowat nich mehr rein:
- Ick koof ma Sand und schⁿtt' die krumme Lanke zu!
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